Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche

Viele Kinder und Jugendliche müssen kieferorthopädisch behandelt werden, weil Zahn- und Kieferfehlstellungen vorliegen. Der optimale Zeitpunkt für eine kieferorthopädische Behandlung ist während des Zahnwechsels und des Wachstums.

Die Entwicklung der Mundhöhle wirkt sich sowohl auf die sprachliche, als auch auf die geistige und körperliche Entwicklung aus. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Atmung und der Mund ist ständig mitten im Geschehen und bekundet viele Emotionen.

Für die Behandlung unserer jungen Patienten nehmen wir uns Zeit. Auf eine angstfreie und entspannte Atmosphäre und ein freundliches und einladendes Praxisambiente legen wir besonderen Wert.

Herausnehmbare Apparaturen

Zur Behandlung von jungen Menschen während des Zahnwechsels und des Wachstums eignen sich besonders als Einstieg in die kieferorthopädische Behandlung lose Spangen, sogenannte „herausnehmbare Apparaturen“.

Es gibt sie als Einzelkiefergeräte (Plattenapparaturen) für Zahnkorrekturen im Einzelkiefer, als auch als Doppelkiefergeräte (bimaxillare bzw. funktionskieferorthopädische Geräte) zur Beeinflussung der Lagebeziehung der Kiefer zueinander.

Die losen Spangen werden nachts beim Schlafen und auch am Tag einige Stunden getragen.

Gerne erklären wir die losen Behandlungsgeräte, die für die Behandlung ihres Kindes in Frage kommen vor Ort in der Praxis. Die Geräte liegen alle in unserem Schaukasten in Modellform vor und können angeschaut und angefasst werden.

Es gibt sie in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Motivbildern um die Motivation beim Tragen zu erhöhen.

Festsitzende Apparaturen

Werden lose Zahnspangen nicht ausreichend akzeptiert und liegen komplexe Zahn- und Kieferfehlstellungen vor, kommen festsitzende Spangen zum Einsatz. Das sind auf einzelne, mehrere oder alle bleibenden Zähne geklebte Apparaturen.

Durch ihre exakte Wirkung und das permanente Tragen lassen sich im Vergleich zu herausnehmbaren Apparaturen effizientere und exaktere Ergebnisse in kürzerer Zeit erreichen.

Es gibt heute viele Varianten und Materialien bei den festsitzenden Apparaturen. Man unterscheidet dabei zwischen „Verankerungsapparaturen“ und der „Multibandtechnik“:

Zu den Verankerungsapparaturen gehören teilfeste Apparaturen, die an einzelnen Zähnen, aber auch an Knochenschrauben fixiert sein können und entweder passiv zum Halten von Zähnen oder aktiv zum Verschieben von Zähnen genutzt werden. Sie können im Oberkiefer am Gaumen oder den Zahninnenflächen von Ober- und Unterkiefer oder „außenverlaufend“ sein. Auch hierzu beraten wir Sie gerne vor Ort in der Praxis.

Bei den Brackets sind inzwischen kleinere, hellere oder durchsichtige Varianten bzw. Brackets mit einem Clip (Selbstligierende Brackets) beliebt. Sie stören weniger und sind leichter sauber zu halten.

Aligner

Zähne lassen sich heute auch mit durchsichtigen Schienen, sogenannten Alignern, bewegen. Diese Behandlungsmethode ermöglicht eine unsichtbare Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Sie verlangt allerdings ein hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen, da die Schienen außer zum Essen immer getragen werden sollten. Ein Aligner wird ca. eine Woche intensiv getragen und dann durch eine neue Schiene ausgetauscht.

Die Zähne werden behutsam in die vorher mit Computerhilfe errechnete Position bewegt („digitale Kieferorthopädie“). In jeder Behandlungsphase finden nur bestimmte Bewegungen statt.

Zusätzlich zu den Schienen helfen sogenannte Attachments (Kunststoffklötzchen), die vorübergehend auf die Zähne angebracht werden, um die Bewegung zu optimieren.

Auch andere Hilfsmittel wie Knöpfe und Gummizüge werden verwendet, um das Behandlungsziel zu erreichen. Ein sanftes Feilen in den Zahnzwischenräumen hilft, Platz für die Zahnbewegungen zu schaffen.

Die Anzahl der Schienen, die Behandlungsdauer und die Kosten hängen vom Schweregrad der Behandlung und dem gemeinsam festgelegten Behandlungsziel ab.

Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis zu den Möglichkeiten und den Kosten der digitalen Kieferorthopädie mit Alignerschienen.

Retention

Nach einer aktiven kieferorthopädischen Behandlung gilt es, den erzielten Behandlungserfolg zu sichern und die neue Position der Zähne und Kiefer zu festigen. Dies geschieht mit sogenannten „Retainern“, die herausnehmbar oder festsitzend sein können.

Die herausnehmbaren Retainer sind lose Spangen oder Schienen, die zumindest nachts noch über einen längeren Zeitraum getragen werden

Die festsitzenden Retainer sind geklebte Drähte, die hinter den Frontzähnen verlaufen und nach Behandlungsende im Mund verbleiben.

Im Zusammenhang mit der „Retention“ gilt es auch immer abzuklären, ob durchbrechende Weisheitszähne das Behandlungsergebnis gefährden könnten und besser entfernt werden sollten.

Ein Wort zu den Kosten

Für gesetzlich versicherte Patienten unter 18 Jahren wird der Grad des Behandlungsbedarfs in 5 Schweregrade eingeteilt (Kieferorthopädische Indikationsgruppen/KIG 1-5). Die Einstufung in den Schweregrad erfolgt bei der kieferorthopädischen Untersuchung.

Für den Behandlungsgrad 1 und 2 werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei Grad 3-5 werden Leistungen übernommen, die ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind. Nur in einem persönlichen Gespräch lässt sich klären, ob und in welchem Umfang Ihre gesetzliche Krankenkasse Kosten für die kieferorthopädische Behandlung übernimmt und welche Kosten ggf. auf Sie zukommen.

Solche Einschränkungen gelten für Privat- und Beihilfeversicherte in der Regel nicht. Der rechtzeitige Abschluss einer privaten Zusatzversicherung empfiehlt sich deshalb in vielen Fällen auch für gesetzlich Versicherte.

Zur genauen Abklärung der Kostenübernahme aufgrund individueller Versicherungsabschlüsse dient im Vorfeld ein Kostenvoranschlag, der nach der Beratung und Befunderhebung (Diagnostik) erstellt wird.

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